Wir waren ja schon Donnerstag in Hamburg, bezogen erfreut unsere wirklich tolle Ferienwohnung und machten uns nach einem leckeren Essen auf zur obligatorischen Hafenrundfahrt, so ganz romantisch als Lichterfahrt. Danach ging’s ins Schanzenviertel, wo wir lernten, daß Reiseführer schamlos übertreiben, wenn sie das als sehenswert preisen. Wir fanden dennoch eine Kneipe und lernten dann, daß in Hamburg die S-Bahnen früh schlafen gehen – zu früh für uns.

Da wurde uns klar, warum Taxifahrer die S-Bahn-Station umkreisten, sie warteten auf Deppen wie uns.

Na, der Weg war nicht so weit und wir konnten auch schlafen gehen.
Am nächsten Abend stand Der König der Löwen auf unserem Programm. Mit den dafür vorgesehenen Fähren war das Theater schnell erreicht, über Gesellschaft konnten wir nicht klagen, das Theater war proppenvoll. Wir wußten, trixie wäre auch dort, wir waren gespannt, ob wir jemand finden, den wir gar nicht kennen. Wir kamen ins Foyer, begeistertes Winken von oben und dann hier der O-Ton:
laluane: Da oben ist trixie!
rittmeister/ Klexx im Gleichklang: Öhm .. woher weißt Du das, Du kennst sie doch gar nicht?!
laluane: Aber sie winkt doch!
Ja, ist klar, in einem Theater, in dem vermutlich 2000 Leute sind, ist es total ungewöhnlich, daß jemand winkt, da konnten nur wir gemeint sein.

Aber es war wirklich trixie, sie hatte (natürlich) nicht uns erkannt, sondern die Klamotten, die laluane ihr zuvor beschrieben hatte.
Nach dem (tollen) Musical gab es an den Landungsbrücken noch eben fix ein Getränk, dann ging es nach Hause. Wir sind nicht an Kneipen gewöhnt, die um Mitternacht schließen, daher überstanden wir Hamburg ohne Ausfallserscheinungen.
Wir hopsten in die Betten und freuten uns auf den nächsten Tag –Rallyetag!
Petrus muß ein Riddler sein, denn auch in diesem Jahr schonte er uns mit schlechtem Wetter. Trotz der 90 % Niederschlagswahrscheinlichkeit gab es glücklicherweise keinen Regen.
Ich hatte es nicht für möglich gehalten, daß es nach Köln eine Stadt mit noch weniger Infotafeln geben würde, wurde aber eines besseren belehrt. Hamburg hat noch weniger! Hamburg ist die Stadt ohne Infotafeln und ohne Schatten!
Außerdem ist HH die Stadt, die einen riesigen Platz hat, der mehr oder weniger ungenutzt rumliegt. In Mainz oder Köln würden sich dort Straßencafés ansiedeln und rundherum massenhaft Stühle und Sonnenschirme aufstellen, die der Rallye-Crew gnädig Zuflucht gewähren. Aber in HH ist alles etwas anders, wir lernten weiter.
Die Rallye begann, Moon_Princess und Estel nahmen die Teams mit und ließen sie auf Hamburg los. Die ersten Nachrichten per SMS klangen positiv, die Lösungen wurden gefunden, die ersten Stationen waren bereits bewältigt. Bis Tobi kurz in einen Laden in der Nähe unseres Postens ging und auf dem Weg fast von Naturfreund und Moskito umgerannt worden wäre. Sie waren da gerade auf der Suche nach dem Kreis, nach dem nicht gefragt war und liefen in selbigem. Aber nach und nach trudelten de Teams bei uns ein, ebenso zeigte sich inzwischen die Sonne und kein Schatten.
Erfahrene Vor-Ort-Riddler überprüften sofort mißtrauisch die wenigen Liebesschlösser, die sich dort an einer kleinen Brücke befanden.

Als würde ich ein Gagolga-Liebesschloß aufhängen, da hingen doch nur ein paar, interessant wird eine Suche erst an einer Brücke, an der 22 Tonnen Schlösser hängen.
Station 5 machte keine Probleme, das Denkmal war riesig und gut sichtbar. Station 6 dagegen war etwas sperriger. Bei Bildpaaren sollten Fehler gefunden werden, die Fehleranzahl sollte in Buchstaben umgewandelt und sortiert werden. Man begann mich zu hassen und zu bedrohen

, schon der Ausflug zu Wau & Mau hatte seine Spuren hinterlassen, nun bekam man Genie als (falsche) Lösung raus und Genies gab es auf dem Platz vermutlich ziemlich viele. Heine dagegen, die richtige Lösung, gab es nur einmal, am anderen Ende des Platzes und verdeckt vom großen Zelt. Aber er wurde schließlich aufgestöbert und die gründliche Suche hatte auch Vorteile. So entdeckten die Teams das Blindenrelief, das sie später noch brauchen würden. Allein der Ortskundige, der wußte wo Heine steht, wußte deswegen nicht, wo das Blindenrelief ist und mußte später sogar die Polizei bemühen. Die allerdings sehr hilfreich den entscheidenden Tipp gab.

Ich geb’s zu, Moon_Princess erzählte mir, sie habe es auch nicht gekannt, im Reiseführer stand, daß viele Hamburger und Touristen das Relief nicht sehen, weil es recht abseits auf dem Platz steht. Ein guter Grund für mich, es unbedingt in die Rallye einzubauen.
Nachdem die Riddler bewiesen hatten, daß sie sehr viel über Hamburg wußten, machten sie sich wieder auf den Weg zu Moon_Princess und Estel, die inzwischen an der Börsenbrücke Posten bezogen hatten. Dort schien alles recht problemlos zu laufen, zumindest wurde nichts anderes berichtet.
Beim St. Nicolai-Mahnmal stellten die sieben Zwerge von Schneewittchen sieben Fragen, die zu beantworten waren. Der Typ an der Kasse des Museums sollte sich mal die eigene Infotafel durchlesen. Natürlich gibt es dort den legendären Algenbewuchs – grüne Rauten auf weißem Hintergrund. Unsere Riddler wissen nun auf alle Fälle mehr als er!
Die Teams fanden sich wieder bei Tobi und mir ein, wir hatten den Platz gewechselt, aber auch die Sonne fand uns wieder, eigentlich hatte sie uns gar nicht verlassen. Tobi litt zusehends mehr.
Die Rätsel wurden weiter gelöst, Team BB (unsere „Newcomer“

mica und qotsa) war den anderen deutlich voraus. Auch der kleine Strauchler wegen des Blindenreliefs brachte sie letztendlich nicht aus dem Tritt und das Abschlußrätsel wurde angegangen. Es war ein kurzer

informativer Text über Hamburg, in dem ein paar Fehlerchen versteckt waren. Nicht inhaltlicher Art, sondern die Worte paßten einfach nicht in den Zusammenhang.
Tobi hätte dieses Rätsel schon beinahe verhindert, denn beim Ausdrucken der Rätsel fielen ihm Fehler im Text auf, die er begann zu verbessern, bis er sich dachte, daß ich normalerweise nicht soooo viele Fehler mache und das wohl Absicht ist.
Die Ahnungslosen bewiesen doch ein bisschen Ahnung und schafften die letzte Hürde. Die letzten beiden Teams machten es spannend, sie ließen sich Zeit, keiner wollte vor dem anderen fertig werden. Sie belauerten sich, sie zögerten und schoben vor, die Fehler nicht finden zu können. Sehr erfindungsreich dabei war unser Naturfreund, wen wundert es.

Man hatte schon zuvor im Forum den Anspruch auf den letzten Platz erhoben, den wollten beide haben, da waren sie eisern. Schließlich ließ sich das Ende der Rallye nicht mehr hinauszögern, das Zeitlimit nahte, man hatte schließlich Hunger und Durst. So tauchten beide Teams gleichzeitig mit der Lösung auf und es gab das bereits beschriebene Gedrängel auf dem Treppchen.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Moon_Princess und Estel für die Hilfe bei der Vorbereitung und der Durchführung der Rallye.
Auch in diesem Jahr hat Tobi und mir die Rallye wieder sehr viel Spaß gemacht! Sobald Tobis Sonnenbrand weg ist, freut er sich bestimmt ebenfalls auf 2016 und unsere nächste Rallye!
Wir hoffen natürlich, viele Riddler wiederzusehen oder kennenzulernen, damit wir zusammen 10 Jahre Gagolga feiern können!