Gagolga Forum

im nächsten Monat (Februar) fahre ich zum vierten Mal nach Thailand...

Abgesehen von der Tatsache, dass man so nah am Äquator dort in unserem Winter einen echten schwül-heißen Hochsommer erlebt, ist es ein relativ bezahlbares und unheimlich abenteuerliches Erlebnis.

Wenn man den Flug rechtzeitig bucht, kommt man für ca. 750 Euro nach Bangkok. Thailand ist ein ausgesprochen preiswertes Land (wenn man erst mal da ist).
Hotelübernachtung DZ ab 30 Euro - viele Hotelsterne ab 60 Euro
Essen/Trinken spottbillig (Thai-Essen kann auch "not so spicy" bestellt werden)

Wir haben jedesmal einen Leihwagen gemietet (3 Wochen ca. 500 Euro) -
Linksverkehr, flächendeckend gutes Überlandstraßensystem, teilweise chaotisches Fahrverhalten der Einheimischen - Fahrpraxis und Gelassenheit sollte man mitbringen.

Die Kulturstätten im Norden (Tempel, Paläste), die Stadt Chiang Mai sind sehenswert.
Bangkok (besser nicht im Leihwagen erkunden) ein riesiger atemberaubender Moloch mit endloser Kultur und quirligem Trubel.

Der Süden Thailands ist ein "Muss"! Die Andaman-Küste mit skurrilen Inselchen und einsamen Stränden hat für mich die schönsten Buchten und Naturbilder der Welt.
Moderne Badehotels, alles gut erschlossen, billige sog. Langschwanzboote fahren als "Taxiboote" zu den einsamen Inseln und Buchten und holen zuverlässig wieder ab.

Die Menschen sind von unbeschreiblicher Freundlichkeit und Herzlichkeit. Viele sprechen Englisch - alles ist zweisprachig (Verkehrsschilder usw.) Die klassische Thai-Massage auf strohbedachten Liegen am Strand für 5 Euro pro Stunde ist allein schon eine Reise wert.

Aber: Phuket und Pattaya (die "Ballermänner" Thailands) sollte man meiden...

Ich wundere mich, warum diese preislich mit den Kanaren vergleichbare Alternative Thailand-Urlaub im Winter - individuell mit Mietwagen-Rundreise und vor Ort oder vorab im Internet gebuchten Hotels noch so selten genutzt wird.

Gebe gerne mehr Informationen...

Gruß, Michael
( ab 20. Februar aus Thailand zurück )

Danke für den Erfahrungsbericht... wobei ich eh nicht der Bade-Kanarien-Urlauber bin

Wie sieht's denn klimatisch / impftechnisch / mückentechnisch aus?

@nuva

Klima:  Hochsommerlich heiß (bis 35 Grad im Januar/Februar), aber trocken
das Meer lädt ohne Haie und andere Feindbewohner glasklar mit ca. 24 Grad ein...
Die Tsunami-Gefahr ist nicht höher als auf den Kanaren oder im Mittelmeer, es gibt jetzt fast überall Frühwarnsysteme.

Impfungen: nicht notwendig oder gar vorgeschrieben! Gelbfieber-Impfung kann man empfehlen, alles recht unkritisch. Keine Malaria-Gefahr (außer im Dschungel ganz nördlich oder an der Laos-Grenze - die Gegend hatte uns aber noch nicht interessiert)

Viehzeug: keine Mücken (außer natürlich an stehenden Tümpeln u.ä., alles ganz und gar nicht ungewöhnlich) - es gibt keine bedrohlichen Insekten (Spinnen) wie in Australien, keine Schlangen, keine Skorpione. Manchmal laufen einem Äffchen über den Weg, die höchstens neugierig sind.

Das ist es ja... Alles ist exotisch aber nicht chaotisch oder für Europäer ungewöhnlich.
Meine anfängliche Unkenntnis und meine Vermutung, in einem ärmlichen Land mich nicht zurechtzufinden, wurden äußerst positiv eines besseren belehrt.

Bei ernsthaftem Interesse empfehle ich den HB-Atlas oder einen kleinen Merian- oder Marco-Polo-Reiseführer - Vieles ist auch im Internet nachzulesen. Insider-Tipps für Kultur, Natur, Küstenabschnitte (und natürlich Hotels) gebe ich gerne

Hmmm.. als ich 1986 in Thailand war, wurde mir eine Malaria-Prophylaxe dringend empfohlen. Ich denke nicht, dass sich Klima und Mückenpopulation so dramatisch verändert haben. Vielleicht ist es jahreszeitlich bedingt. Ich war während der Regenzeit da.
Woher hast du die Information bezgl. Malaria?

@moulded

Das wundert mich sehr, vielleicht war es vor 20 Jahren anders? Wie gesagt ist der Dschungelabschnitt im Norden und Nordwesten etwas gefährdet, auch dort ist die Malaria-Prophylaxe heute nicht mehr vorgeschrieben. Die Belastung der Impfung für diese Gegenden ist größer als die Infektionsgefahr

(siehe Empfehlung des Bundesgesundheitsministerium - die medizinische Versorgung in Thailand ist inzwischen auch flächendeckend ausgezeichnet - Malaria kann auch ggf. bei ersten Symptomen erfolgreich therapiert werden, falls doch noch "Restängste" bestehen - jeder Arzt und das Internet haben hier ausführliche Empfehlungen - meine persönlichen Ängste vor "Schwarzen Witwen" u.ä. in Australien sind definitiv wesentlich größer...)

In den von mir beschriebenen Gegenden hat es seit meiner ersten Reise keinen einzigen Malaria-Fall, geschweige denn "Todesfall", gegeben.

Mücken gibt es an den Stränden und in den Städten definitiv nicht mehr und nicht weniger als in Bayern oder am Mittelmeer, schlimmstenfalls pieksen sie genau wie hier, sind aber harmlos.

Nun gut, ich muss dazu sagen, dass ein Teil meiner Reise auch in ein Dorf im Dschungel nördlich von Chiang Mai ging. Aber die meiste Zeit habe ich mich in Bangkok aufgehalten.