| | Geisteswissenschaften | | Geisteswissenschaften [vom indogermanischen gheis mit der Bedeutung erschauern und der Kollektivbildung zu dem mittelhochdeutschen wizzen von "Wissen schaffen"] :
Gruppe der Wissenschaften, die sich mit den verschiedenen Gebieten der Kultur und des geistigen Lebens befassen. Im Allgemeinen wird hierbei unterschieden zwischen den Wissenschaften des lebendigen Geistes, also einerseits Staat, Gesellschaft, Recht, Erziehung und denen des objektivierten Geistes, wie z. B. Sprache, Kunst und Religion.
Die ältesten Wissenschaften dieser Zuordnung sind Philosophie, Theologie und Rechtswissenschaft, da sich die Menschheit schon seit vorchristlicher Zeit damit beschäftigte. Sie waren bis Ende des 19. Jhds. die Hauptlehren der Hochschulen. Weitere Bereiche sind die Sprach- und Literaturwissenschaften, Geschichte, Volkskunde, Archäologie, Kunst-, Theater- und Musikwissenschaften, sowie Teile der Psychologie und Erziehungswissenschaften.
Ende der 90er Jahre haben fast 290.000 Studierende in Deutschland eines dieser Fächer, zumeist eine Fächerkombination, belegt. Der Frauenanteil bei den Geisteswissenschaften ist traditionell sehr hoch. |
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